Der Ölpreis bleibt unter Druck und notiert nun auf dem niedrigsten Stand seit Dezember. Die Anleger versuchen abzuwägen, wie sich Angebotssteigerungen der OPEC+, Strafzölle, Handelskriege und geopolitische Risiken auf die weitere Ölmarktentwicklung auswirken werden.
Die OPEC+ bestätigte jüngst, ihre geplanten Förderanhebungen ab April tatsächlich durchzuziehen, dies zu einem Zeitpunkt, in dem sich die US-Makrodaten laut Analysten abschwächen. Belastet wurden die Märkte auch wieder durch die Zoll-Turbulenzen in Washington, die erneut die Unsicherheit erhöht.
Die Kurse an den Rohölbörsen sind seit Mitte Januar tendenziell unter Druck, da Trumps Handelspolitik die Wahrscheinlichkeit von Handelskriegen an mehreren Fronten erhöht, was die Energienachfrage beeinträchtigen könnte. Kanada hat bereits verlauten lassen, dass die Energieversorgung für die USA zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden könnte.
Tatsächlich sind sich die meisten Fachleute einig, dass die von den USA angezettelten Handelskriege ein Garant für weniger Arbeitsplätze, langsameres Wachstum und höhere Preise sind, was sich sicherlich auf die Ölnachfrage in den USA auswirken dürfte. Händler und Analysten gehen davon aus, dass die Benzinpreise im US-Einzelhandel in den kommenden Wochen steigen werden, weil die neuen Zölle die Kosten für Energieimporte erhöhen.
Trumps Importzölle führen zu Spekulationen über eine mögliche Neuordnung der weltweiten Rohölströme. Mexikanisches Öl könnte in Regionen wie Asien umgelenkt werden, zollfreie lateinamerikanische Sorten könnten in grösseren Mengen in die USA fliessen, und die Konsumenten an der US-Ostküste könnten sich an Europa wenden.