In der vergangenen Woche gaben die Rohölpreise an den Börsen erneut nach, wobei WTI am Freitag unterhalb der psychologisch wichtigen 60 Dollar-Marke schloss. Rückenwind erhofft man sich an den Märkten vom baldigen Ende des Regierungs-Shutdowns in den USA.
Ersten Schätzungen der OPEC zufolge dürften die Fördermengen der Organisation im vergangenen Monat um nur +50’000 Fass pro Tag (b/d) zugenommen haben. Wie sich die Produktion der nicht-OPEC-Länder entwickelt hat, die dem OPEC+ Bündnis angehören, wird der in dieser Woche erwartete Bericht zeigen. Die acht Länder der Allianz, die ihre Produktion seit Anfang 2024 zusätzlich über die Vorgaben hinaus gedrosselt haben, wollten diese Zusatzkürzungen im Oktober um 137’000 b/d zurückfahren. Auch für November und Dezember ist eine Lockerung der Zusatzkürzungen in dieser Grössenordnung geplant, bevor man die Lockerungen im ersten Quartal 2026 dann vorübergehend aussetzen will.
Ebenfalls diese Woche erscheint der Monatsbericht der IEA. Er dürfte vermutlich ein umfangreiches Überangebot für 2026 in Aussicht stellen. Die Behörde mit Sitz in Paris veröffentlicht meist pessimistische Nachfrage-Prognosen und rechnete in ihrer letzten Prognose vom Oktober für das kommende Jahr mit einem Angebotsüberschuss von 4,0 Mio. b/d.
Davon abgesehen werden die Marktteilnehmer auch weiterhin die Auswirkungen der Sanktionen des Westens auf das russische Ölangebot im Auge behalten. Gleiches gilt für die Schäden, die Drohnenangriffe der Ukraine an der russischen Ölinfrastruktur anrichten. Vergangene Woche waren bei diesen Angriffen wieder wichtige russische Raffinerien getroffen worden.
