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Tankstellen gehören zwar zum Alltag. Einige Anlagen stechen aber durch ihre Architektur hervor.

 

Mit der Lancierung der Ford T war zum ersten Mal in der Geschichte ein Auto fürs breite Volk erschwinglich. Die Zunahme der Autofahrer in den USA führte zum Aufbau eines Tankstellennetzes.

 

Die erste Tankstelle in Europa wurde 1922 in Hannover (D) eröffnet. Fünf Jahre später eröffnete BP eine Tankstelle in der Schweiz bei einer Garage in Unterkulm.

 

Die Anzahl Motorfahrzeuge versechsfachte sich zwischen 1920 und 1930 von 20 000 auf 124 000 Fahrzeuge. Logischerweise ging dieser Prozess mit dem Aufbau eines Tankstellennetzes in der Schweiz einher.

 

Tankstellen-Architektur in der Geschichte

 

Die Tankstelle dient nicht nur einem praktischen Zweck. Sie gibt über ihre Auslegung und Architektur Aufschluss über die kulturelle und wirtschaftliche Identität eines Landes.

 

Das Buch «Schöner tanken» zeigt eindrücklich, wie sich die Tankstellenwelt in den letzten 100 Jahren entwickelt hat. Markant sind u. a. die Fortschritte in der Architektur: Reetdächer waren am Anfang oft zu sehen. Dies wäre heute aufgrund des Brandschutzes undenkbar!

 

Mit der Motorisierung der Gesellschaft mussten die Tankstellen so ausgelegt werden, dass sie möglichst viele Autofahrer innert kürzester Zeit bedienen konnten. Schritt für Schritt ersetzten Automaten die Tankwarte in Kostüm.

 

Später hat man immer mehr Tankstellenshops errichtet. In der Schweiz werden heute etwa drei Viertel der Treibstoffe bei Tankstellen mit Shops verkauft.

 

Da die Tankstelle sich in einen Einkaufs- und Verpflegungsort wandelte, wurden sie auch mit WC ausgestattet. Diese spielen heute eine Rolle beim Branchenwettbewerb: Sie sorgen für den guten Ruf einiger Anlagen.

 

Das WC des Socar-Tankstellenshops in Netstal wurde von der Zeitung «Südostschweiz» als «das schönste der Schweiz» gekrönt (Bild: Socar). Beispielsweise wurde das WC des Socar-Tankstellenshops in Netstal von der Zeitung «Südostschweiz» als «das schönste der Schweiz» gekrönt. Das Lokalfernsehen TeleBärn ortete die «schönste Tankstellen-Toilette von Bern» bei der Shell-Tankstelle im Wankdorf.

 

Architektur passt sich der Diversifizierung an

 

Die heutige Diversifizierung stellt auch die Auslegung von Tankstellen vor neue Herausforderungen: Es werden einerseits immer mehr Treibstoffe angeboten. Die Tankstelle wandelt sich andererseits in einen Dienstleistungsanbieter um.

 

Die Kunden besitzen zunehmend grössere Fahrzeuge, wie dies der SUV-Boom in der Schweiz beweist. Die Tankstellen bedienen aber auch vermehrt Fussgänger oder Velofahrer, die einen Laden oder einen Postschalter aufsuchen wollen.

 

Nicht nur die Shops erfahren Neuerungen: das Kerngeschäft der Tankstellen – das Anbieten von Treibstoffen – verändert sich auch. Die Tankstellen bieten heute oft mehr als herkömmliche Treibstoffe an: Strom, Gas, AdBlue, Wasserstoff müssen so in die Infrastruktur integriert werden, dass alles weiterhin wie geschmiert funktioniert.

 

Die moderne Tankstellenarchitektur muss alle Kundenbedürfnisse unter einen Hut bringen. Mit diesem ständigen Wandel setzt sich die Tankstelle auch in Bewegung.

 

Die Tankstelle der Zukunft


Um diesen Wandel bei der Mobilität mitzugestalten, organisierte die Erdöl-Vereinigung einen Design-Wettbewerb zur Tankstelle der Zukunft. Bis November konnten kreative Köpfe ihre Ideen zur Tankstelle der Zukunft einreichen. Eine Jury wählte Anfang Dezember den Sieger aus. Die Gewinner werden ihr Konzept am Genfer Auto-Salon 2019 während zwölf Tagen präsentieren und ausstellen.

 

 

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