Konstruktive Ansätze gibt es in der schweizerischen Klimapolitik zuhauf und doch schien der Widerspruch, wie man Klimaschutz und Versorgungssicherheit unter einen Hut bringen kann, nie grösser. Dies war auch den Experten bewusst, die am 27. Februar im Rahmen des traditionellen Raiffeisen-Forums in Bern über dieses Thema diskutierten – auch wenn durchaus gemeinsame Lösungsansätze durchschimmerten.
Im Januar hat der Bundesrat die Legislaturziele 2023 – 2027 bekanntgegeben. Digitalisierung und künstliche Intelligenz, Gleichstellung der Geschlechter, Integrationsförderung, Erneuerung der Beziehungen zur EU, Klimaschutz … war da noch was? Ach ja, die Energieversorgung. Auf dem 25. und letzten Platz, quasi unter «ferner liefen», steht es: «Die Schweiz stellt die Sicherheit und Stabilität der Energieversorgung sicher und fördert den Ausbau der inländischen Produktion von erneuerbarer Energie». Der Bund listet dazu gerade mal fünf Massnahmen auf. Sie beziehen sich auf die Stromversorgung, das Gasversorgungsgesetz und die lange erwartete Wasserstoffstrategie, die auf diesen Herbst in Aussicht gestellt wird.
In den letzten Tagen haben die geopolitischen Risiken weiter zugenommen und die Ölpreise deutlich anziehen lassen. Nachdem ein Angriff der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf einen Öltanker mit russischem Naphta diese Preisrally verursacht hatte, schickte der Angriff auf einen US-Stützpunkt in Jordanien die Preise für Brent und WTI anfangs dieser Woche bis in den Bereich der psychologisch wichtigen Marken von 85 bzw. 80 Dollar pro Fass.
Biotreibstoffe aus pflanzlichen Abfällen und Reststoffen sind eine höchst effiziente Massnahme, um den CO2-Ausstoss des Strassenverkehrs zu senken. Seit ihrer Einführung vor 10 Jahren konnten jährlich einige hunderttausend Tonnen CO2 vermieden werden, Tendenz steigend. Es handelt sich um die wirkungsvollste Einzelmassnahme in unserem Land zum Schutz des Klimas, und sie könnte weiter ausgebaut werden.