Nachdem Russland vergangene Woche seine Erdgaslieferungen nach Polen und Bulgarien aussetzte, droht Moskau nun auch damit, weiteren Ländern den Gashahn abzudrehen, sollten sie ihre Lieferungen nicht in Rubel bezahlen. Bundesfinanzminister Christian Lindner beschwichtigte umgehend die Sorgen hinsichtlich potenzieller Ausfälle bei Lieferungen nach Deutschland. «Es gibt keine Anzeichen, dass es von russischer Seite zu einem Lieferstopp kommt», so Lindner.
In der Schweiz wurde im März 2022 deutlich mehr Benzin und Diesel verkauft als im Vormonat. Besonders bemerkenswert ist der Dieselabsatz, der im Monatsvergleich seit über zehn Jahren nicht mehr so hoch war. Dies überrascht insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Treibstoffpreise im Zuge des Ukrainekriegs. Avenergy Suisse sieht drei mögliche Erklärungsansätze.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine pendeln die Preise für das Fass Brent um die Marke von 110 Dollar, respektive um die 105 Dollar für WTI. Ursprünglich betrugen die Ausschläge um diese imaginären Linien nach oben und unten etwa +/– 15 Dollar, unterdessen beruhigten sich die Märkte etwas. Aktuell befinden sich die Preise wieder im Abwärtstrend; wegen der schwächelnden Weltwirtschaft gehen die Analysten davon aus, dass die Nachfrage nach Öl in den kommenden Monaten rückläufig sein wird. Es ist daher auch nicht zu erwarten, dass die OPEC+ anlässlich ihres nächsten Treffens vom 5. Mai von ihren Produktionsplänen abweichen wird.
Der Erdölmarkt scheint nach Einschätzung der Experten am Limit zu operieren. Die Möglichkeiten, die Förderung kurzfristig anzuheben, sind begrenzt. Allenfalls Saudi-Arabien und die Vereinten Arabischen Emirate könnten ihre Produktion wohl nennenswert anheben, doch diese befinden sich im Rahmen der OPEC+ in einem Produktionsbündnis mit Russland und werden dies eher nicht tun.